Migros Luzern unterbindet Beitragsveröffentlichung

Ein völlig undramatischer Beitrag zu Olivenöl wurde von der Genossenschaft Migros Luzern am 12. Dezember 2014 unterbunden.

 

Zuerst aber alles der Reihe nach: Eigentlich wollte ich mir ein paar Dinge fürs Zmittag einkaufen, als ich sah, wie ein junger Mann von Migros "frische" Monini Olivenöle in die Verkaufsregale einräumte. Diese Gelegenheit durfte ich mir nicht entgehen lassen. Ein gemeinsames Foto - zusammen mit der 12er-Packung Monini Classico - war Pflicht. Ich orientierte den jungen Mann kurz über das Vorhaben, er willigte sofort ein und grinste zusammen mit mir in die Handykamera.

 

Mit dem Bild und der Überschrift "Jung und unverbraucht" sollte ein Blog geschrieben werden. Vorab orientierte ich jedoch die Migros. Ich wollte nicht, dass der junge Mann wegen meinem Blog einen Rüffel von oben oder von ganz ganz ganz oben kriegt. Nachdem ich der Leiterin Unternehmenskommunikation der Genossenschaft Migros Luzern geschildert hatte, was ich veröffentlichen möchte / werde, hielt ich die Details auch noch schriftlich in einer E-Mail an ebensolche Person fest. Sie versprach mir, sich um die Angelegenheit zu kümmern und sich noch gleichentags bei mir zurück zu melden. Als ich entgegen allen Erwartungen von der Migros an jendem Tag nichts hörte, hakte ich am darauf folgenden Tag nach.

 

Die Antwort kam prompt und überraschend:

"Sehr geehrter Herr Brun

 

Ich kann Ihnen noch unsere Rückmeldung zukommen lassen:

Wir stimmen der Publikation des Bildes nicht zu. Sie haben unseren Lernenden, X. X., nicht darüber informiert, in welchem Kontext Sie das Bild verwenden möchten. Er und wir sind mit dem beschriebenen Verwendungszweck nicht einverstanden.

Für ein allfällig nächstes Bild, das Sie in unseren Filialen aufnehmen möchten, bitte ich Sie, bei uns wie üblich vorgängig eine Anfrage zu stellen.

Vielen Dank fürs Ihre Kenntnisnahme."

Ich frage mich,

1. ...welcher Teil des Blogbeitrags hat dafür gesorgt, dass Migros einer Veröffentlichung nicht zustimmt? Er war nun ja wirklich völlig harmlos, sehen Sie selbst:

 

"Der charmante X. X. stillt die Nachfrage nach dem Kassensturztestsieger-Olivenöl. Ob er weiss, dass neben Monini Classico wirkliche Spitzenerzeugnisse existieren, welche die Fallhöhe im Kassensturztest vom vergangenen Oktober erst ausgemacht hätten?

Heute vielleicht noch nicht. Mit einer Ausbildung zum professionellen Olivenölverkoster - offeriert von der Olive Oil School Switzerland - wird er jedoch bald in der Lage sein, echtes EXTRA VERGINE mit Nase und Mund erkennen zu können. Für eine bessere Zukunft."

2. ...ob die Migros den Lernenden überhaupt damit konfrontiert hat oder ohne das Einholen seiner Meinung entschieden hat?

3. ...in welchem Zeitalter lebt die Leiterin Unternehmenskommunikation der Genossenschaft Migros Luzern? Ist es heute nicht üblich, dass man hier und da mal schnell ein Handy-Foto eines Produkts macht?

 

Wirklich, ich bin der Meinung, dass dieser Blog für die Migros einen sympathischen Charakter hätte haben können. Ganz anders als nun die Reaktion der Leiterin Unternehmenskommunikation hat. Das war ja mal gar nicht nach dem Vorbild des Mister Migros, Urs Peter Naef.

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Kommentare: 3
  • #1

    Beat Aschwanden (Montag, 16 Februar 2015 20:11)

    Muss wohl was dranliegen an deinem Blog, sonst würde sich die Migros nicht derart aufgescheucht verhalten.... ;-)

  • #2

    Ursi Egli (Dienstag, 17 Februar 2015 07:46)

    Tja, da scheint jemand nicht zum Produkt zu stehen, das er verkauft.... Solange die Konsumenten stillschweigend kaufen ist alles in Butter, hinterfragt man aber das Ganze, wird das sofort im Keim erstickt.... Es darf ja kein Verdacht aufkommen, dass da etwas nicht in Ordung sein könnte.

  • #3

    Marco Spescha (Freitag, 17 April 2015 09:22)

    Solange wir uns von Grossverteilern diktieren lassen, was wir zu tun haben, solange werden wir vorgeführt, ausgenutzt und betrogen. Gut, dass wir beginnen, kritische Fragen zu stellen.

THE MASTER SAYS:

«Echtes natives Olivenöl extra macht aus Gutem das Beste. Es bringt die Food Revolution in die Restaurants und in die Küchen zu Hause. Wer einmal echtes EXTRA VERGINE gekostet hat, weiss es fortan zu schätzen. Viel mehr noch: ....er differenziert damit das Gute vom Schlechten. Das ist gut so.»

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