Es tut sich was bei COOP

Bild: COOP Bildarchiv - www.coop.ch
Bild: COOP Bildarchiv - www.coop.ch

Den Wohlstand der Schweiz erkennt man am besten anhand von Supermarktbesuchen. In keinen anderen Supermärkten der Welt ist es derart aufgeräumt, sauber und durchgestylt wie in den grossen Lebensmittel-Läden der Schweiz. Aldi, Lidl und Ottos bilden hier zwar die Ausnahme, allerdings verfolgen die jeweils auch ganz andere Konzepte. Und dies offensichtlich sehr erfolgreich. Uns geht es wirklich gut hier. Wir können uns eigentlich nur selten beklagen.

 

Ich selber kaufe viele Produkte des täglichen Bedarfs - ja auch Zahnbürsten und Toilettenpapier - bei Grossverteilern. Oft in der COOP-Filiale an meinem Wohnort oder dann in anderen Supermärkten gleich in der grossen Nachbarsgemeinde. Hier hat jede namhafte Ladenkette Ableger. Manchmal mit unüberschaubar riesigem Angebot.


Nebst mit Palmöl versetzten Lebensmitteln kaufe ich in Schweizer Supermärkten auch kein Olivenöl. Bisher mit gutem Grund. Es gab nie welches, das mir wirklich schmeckte. Zwar versprach mir jedes Produkt "höchste Güteklasse", doch keines lieferte sie.

COOP macht vorwärts

Mit der Produkteinführung von "Melgarejo Picual" hat COOP 2014 erstmals ein richtig gutes Olivenöl ins Sortiment aufgenommen. Grünfruchtig, kraftvoll, mit vielen Polyphenolen, die beim puren Schlucken im Hals ein Feuerwerk zu entzünden scheinen. So muss es sein. Ich deutete COOPs Aktion als Eintagsfliege und kritisierte COOP dafür deutlich, lag damit - wie sich nun im Sommer 2015 zeigt - womöglich komplett falsch.

 

Denn, wieder haben sie's getan. Wieder steht ein kräftiger Spanier im Regal. Wieder aus Andalusien. Diesmal aber kein Picual. Sondern ein reinsortiges Picudo. Hervorragend. Ich habe LA Organic vor COOPs Produkteinführung bereits mehrere Male verkostet. War immer wieder begeistert. So kommt es, dass ich heute bei COOP sogar mein Olivenöl finde und es auch jenen empfehlen kann, die mich nach guten Supermarkt-Ölen fragen.

 

Zwar sind die guten Öle im Vergleich zu den anderen im Regal stehenden Olivenölen eher etwas teuer, stört mich aber überhaupt nicht. Denn für wirklich Gutes lege ich gerne etwas mehr auf den Tresen.

 

COOP wählt beim Olivenöl die Strategie der Diversifikation. Für jeden das Richtige. Ich finde diese Entwicklung erfreulich und äusserst lobenswert. Zugleich hoffe ich, dass COOP weiter vorwärts macht und das Olivenölangebot langfristig total überholen wird. Möglich ist es.


Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Enrico di Castillo (Dienstag, 18 August 2015 08:42)

    "Hier hat jede namhafte Ladenkette Ableger." Tönt ja irgendwie nach Metastasen. Die Discounterfilialen als Krebsgeschwüre? Kann man so sehen. Eigentlich. Wenn man will.

    Ihre Coop-Lobhudelei wirkt auf mich etwas servil. Aber vermutlich verfolgen Sie eine Strategie, die dem unbedarften Leser - zu denen ich mich zähle - verborgen bleibt. Was nützen mir Ihre Fachbegriffe, mit denen ich wirklich rein gar nichts anfangen kann, beim Kauf eines guten Olivenöls? Wie wär's mit einem kontrollierten Qualitätslabel, dem ich vertrauen kann und das mir auf einen Blick zeigt, was mich in Sachen Qualität des gekauften Olivenöls erwartet? Glauben Sie wirklich, dass ich im Coop - der Mutter aller Metastasen - meine Lesebrille hervorhole und auf meine wohlgeformte Nase setze, nur um das Kleingedruckte (in der Regel 4-Punkt-Schriften) lesen zu können?

    Wissen Sie, lieber Oliveoilmaster, ich schätze Ihre schriftlichen Ergüsse. Sehr. Mal abgesehen von den Metastasen. Kann passieren. Aber wenn Sie den Schweizer Olivenölmarkt wirklich zum Wohle der Konsumentinnen und Konsumenten revolutionieren wollen, dann sollten Sie Ihre (sicherlich hochkarätigen) Blogmeldungen so formulieren, dass sie auch vom Unbedarftesten aller Unbedarften verstanden werden. Selbst bei denjenigen, die bei den Metastasen zwischen den Regalen wie aufgescheuchte Bienen hektisch herumsurren, jedwelche Frage der Konsumenten nach der Qualität der angebotenen Olivenöle aber wie einen Schluck Wasser in der Luft hängen lassen.

    In diesem Sinne weiter so und ich werd' beim Olivenölkauf endlich froh. Selbst bei Coop. Und das will was heissen.

    Schönen Tag noch. Wünsche ich Ihnen. Enrico. Di Castillo. Hasta la Calidad siempre!

  • #2

    Master of Olive Oil (Samstag, 22 August 2015 15:08)

    Lieber Enrico di Castillo, Ihr Kommentar ist sehr amüsant. Vielen Dank hierfür.

    Verfolge ich womöglich eine Ihnen bisher verborgen gebliebene Strategie? Ich dachte bisher immer, dass meine Strategie sehr offensichtlich ist. Steht sogar in der Fusszeile dieser Webseite, auf der Sie dann und wann den einen oder anderen interessanten Artikel lesen dürften: "Echtes extra natives Olivenöl macht aus Gutem das Beste. Es bringt die Food Revolution in die Restaurants und in die Küchen zu Hause. Wer einmal echtes EXTRA VERGINE gekostet hat, weiss es fortan zu schätzen. Viel mehr noch: ....er differenziert damit das Gute vom Schlechten. Das ist gut so."

    Vielleicht haben Sie Recht. Vielleicht genügt es noch nicht, was ich tue. Nur sehr wenige Konsumenten haben bisher verstanden, dass es durchaus Sinn macht, zu hinterfragen, woher ein Lebensmittel kommt und wie es produziert wird. Man vertraut nach wie vor den vermeintlich Sicherheit bietenden Begriffen "EXTRA VERGINE" und "kaltgepresst" sowie der italienischen Aufmachung der Olivenölprodukte.

    Ein Qualitätslabel, wie Sie es vorschlagen, könnte tatsächlich Abhilfe schaffen und wirklich gute von total ungenügenden Produkten unterscheiden. Zwar tut das der runde, goldfarbene Aufkleber des Zurich International Olive Oil Award schon ein bisschen, spricht aber - da er bei COOP bisher auf eher teureren Ölen Platz fand, nur eine kleine Käuferschicht an.

    So oder so: Die meisten Druckereien würden meinen Auftrag zum Drucken eines Qualitätslabels zum heutigen Zeitpunkt sowieso ablehnen. Die Auflage wäre schlicht zu klein. Sprich, es gibt viel zu wenig echte extra native Olivenöle im Angebot der Schweizer Detailhändler.

    Na dann, "es het solangs het". Beeilen Sie sich, Enrico di Castillo.
    Master of Olive Oil

THE MASTER SAYS:

«Echtes natives Olivenöl extra macht aus Gutem das Beste. Es bringt die Food Revolution in die Restaurants und in die Küchen zu Hause. Wer einmal echtes EXTRA VERGINE gekostet hat, weiss es fortan zu schätzen. Viel mehr noch: ....er differenziert damit das Gute vom Schlechten. Das ist gut so.»

Master of Olive Oil registered Trademark (logo)