Die Qualitätsverweigerer der Grande Nation

Teures Elixier ohne Genuss-Gegenwert

Man kann es fast ausschliesslich in Feinkostläden kaufen und es hat dementsprechend seinen Preis. Fruiteé Noire aus Südfrankreich. Es gilt als Delikatesse, die man zwar kaum essen kann aber unbedingt zu Hause haben muss, wenn man denn ein Gourmet sein will. Das süsse, ranzige Öl aus Südfrankreich hat es zum Prestigestatus geschafft. Ähnlich wie die ligurischen Taggiasca-Öle. Kein Wunder, liegen doch die beiden Anbaugebiete geografisch nur unweit auseinander.

 

Warum aber wurden diese Olivenöle aus Südfrankreich derart berühmt? Ich weiss es nicht. Aber es scheint, dass es vor allem ganz schlechte Olivensäfte in die kulinarischen Geschichtsbücher schaffen. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum so viele Leute vor allem die in mit Goldfolie umwickelten Flaschen abgefüllte Olivenöle aus Ligurien kennen. 

 

Fruitée Noire: Speziell ist nur die antike Verarbeitung

Die Herstellung von Fruitée Noire ist übrigens tatsächlich speziell. Speziell rückständig, um es korrekt zu vervollständigen. Die Technologie, mit welcher der süsse Olivensaft gewonnen wird, stammt aus längst vergangener Zeit. Aus einer Zeit, in der es mit Sicherheit noch keine Telefone gab und das Dreigespann wohl die fortschrittlichste Form der Fortbewegung darstellte. Es scheint, als seien die südfranzösischen Olivenbauern und -Müllner besonders stolz auf ihre antiken Olivenöl-Produktionsanlagen, denn Alternativen gäbe es schon lange. Nur einsetzen wollen sie die Franzosen nicht. Die Grande Nation verweigert kategorisch eine qualitative Weiterentwicklung in der Olivenölproduktion. Seit über 25 Jahren wird nämlich vielerorts mit Edelstahlanlagen Öl gewonnen. So setzen Spitzenproduzenten weltweit heute auf geschlossene Extraktionsmaschinen, welche in zwei oder drei Phasen unter Ausschluss von Sauerstoff, resp. mit kontrolliertem Sauerstoffkontakt arbeiten. Nach dem Brechen der Oliven wird der Brei für zehn bis fünfzehn Minuten in einem geschlossenen Becken gerührt, ehe das Öl aus dem festen Bestandteil dekantiert / zentrifugiert und anschliessend mehrfach gefiltert wird. Gute Produzenten verhindern die Fermentation der Oliven, die Oxidation des Olivenbreis und die des Öls zu jeder Zeit. In die Flaschen abgefüllt wird ein hoch potenter Öl-Antioxidantien-Cocktail.

 

Ganz anders bei den Olivenölen aus Südfrankreich. In diesen Ölen gibt es kaum mehr Antioxidantien. Im Gegenteil, denn oxidierte Lipide sind der Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten nicht zuträglich. Überreife Oliven werden hier nämlich während drei Stunden von alten, hygienisch grausigen Mühlesteinen gequetscht und gequält, ehe der daraus entstandene und bereits stark oxidierte Brei mit Wasser angerührt wird und dann auf essigstichige Matten geschichtet in die Hydraulikpresse kommt. Dort rinnt das Gemisch aus oxidiertem Olivenöl, Maschinenschmierstoffen und Wasser in einen Betonbottich. Über die Zwischenstation Stahltank wird das Öl dann in Flaschen oder Dosen abgefüllt. Doch sehen Sie selbst, wie das beispielsweise die Ölmühle Nicola Alziari aus Nizza macht. Aber Vorsicht, die Bilder können verstörend wirken.

 

Ich möchte Ihnen den bildhaften Vergleich zwischen südfranzösischen Lampantölen und spanischen Spitzen Extra Vergine nicht vorenthalten. Das letzte Video dieser Seite ist ein aktuelles Image-Video des grossen spanischen Spitzenerzeugers Casas de Hualdo. Ich wünsche viel Vergnügen und natürlich weiterhin richtige Kaufentscheidungen vor dem Ladenregal.

Zeitgemässe, saubere Produktion: Casas de Hualdo aus Spanien

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THE MASTER SAYS:

«Echtes natives Olivenöl extra macht aus Gutem das Beste. Es bringt die Food Revolution in die Restaurants und in die Küchen zu Hause. Wer einmal echtes EXTRA VERGINE gekostet hat, weiss es fortan zu schätzen. Viel mehr noch: ....er differenziert damit das Gute vom Schlechten. Das ist gut so.»

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